Die Funde

Im Keller des Gotischen Hauses wurde im Februar 2018 eine kleine Ausstellung zur Hausgeschichte eröffnet.

Im Vorraum kann man den vor 1452 entstandenen gotischen Keller besichtigen, dessen Umfassungsmauern in den Neubau von 2013/14 übernommen wurden. Es handelte sich wohl um das Privatkontor eines reichen Kaufmanns. Der Keller unter dem Gotischen Kernbau von 1452 war ehemals durch zwei Türen von der Johanniskirchgasse und der Ritterstraße aus zugänglich. Der niedrige Keller von 1452 war ehemals ungeteilt, von einer Balkendecke überspannt und diente als Verkaufs- und Lagerraum. In zahlreichen großen und tiefen Wandnischen wurden die Waren präsentiert. Die Binnenwände und Pfeiler wurden erst bei späteren Umbauarbeiten eingezogen.

Die Ausstellung zeigt fast ausschließlich barocke Funde, die 2013/14 aus dem Keller des Gotischen Hause, der im Zuge von Baumaßnahmen im späten 18. Jahrhundert mit Abfall und überflüssigen Hausrat verfüllt hat. Hier findet man Fragmente barocker Kachelöfen. Außerdem ist ein Querschnitt durch barocken Hausrat ausgestellt: Kannen, Schüsseln, Töpfe oder bunt bemalte Teller. Einige gehobene Waren wie zum Beispiel Porzellan, Fayencen und Tafelglas sowie Pfeifenstiele, Muscheln- und Austernschalen und eine große Menge an Weinflaschenscherben sprechen für einen gewissen Luxus. Einen besonderen Höhepunkt bildet eine Apothekerausstattung, die möglicherweise komplett in den Keller entsorgt wurde: Gefäße aus Irdenware und Glas, darunter Retorten zur Destillation, Tiegel und Fläschchen jeder Größe.