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Tod dem Verräter. Der lange Arm der Stasi und der Fall Lutz Eigendorf

Nachbericht zum Vortrags-, Film- und Podiumsabend der Friedrich Ebert Stiftung in Kooperation mit dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel am 26.03.2025 im Veranstaltungsraum des Gotischen Hauses

Brandenburg an der Havel ist seit vielen Jahrzehnten eng mit dem Fußball verbunden. Lutz Eigendorf, talentierter Spieler im Ostberliner BFC Dynamo und gebürtiger Brandenburger, galt als Versprechen einer glorreichen Zukunft für den DDR-Fußball. Bis er 1979 nach einem Freundschaftsspiel in Kaiserslautern die Gelegenheit nutzte und in den Westen floh.
Damit machte er sich einen mächtigen Mann zum Feind: Stasi-Chef Erich Mielke. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS – umgangssprachlich Stasi) setzte in Kaiserslautern und später in Braunschweig zahlreiche Spitzel auf ihn an.
Im März 1983 verunglückte Eigendorf in der Nähe von Braunschweig tödlich. Bis heute wirkt dieser Todesfall nach und gibt Rätsel auf: Unfall oder Stasi-Mord? Dieser Frage ging die Veranstaltung anhand der Biografie von Lutz Eigendorf nach.

Nach einer Begrüßung durch Anja Grothe (Direktorin des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel) und Urban Überschär (Leiter des Landesbüros Brandenburg der Friedrich-Ebert-Stiftung) gab es einen einführenden Vortrag von Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte), welcher an das historische Kapitel von Flucht und Repression – vor allem von Sportlern – in der SED-Diktatur erinnerte. Anschließend wurde ein Ausschnitt des vom Journalisten Heribert Schwan produzierten Filmes „Tod dem Verräter. Der lange Arm der Stasi und der Fall Lutz Eigendorf“ gezeigt.
Abschließend folgte eine von Andreas Käckell (Journalist NDR) moderierte Podiumsdiskussion mit Dr. René Wiese und Ronny Worm (Nationalspieler und Mitspieler von Lutz Eigendorf bei Eintracht Braunschweig). Dr. Heribert Schwan konnte krankheitsbedingt leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

Wir bedanken uns bei allen Besucher*innen und Beteiligten für den Austausch, interessante Fragen und einen voll gefüllten Veranstaltungsraum! Diese Zusammenarbeit wird nicht die Letzte gewesen sein.

Workshop „Von der Quelle zur Vermittlung. Die Entwicklung von Bildungsformaten aus komplexer Überlieferung“

Nachbericht zum Fortbildungsformat des Netzwerks Zeitgeschichte in der Gedenkstätte Sachsenhausen am 6. März 2025

Neue interaktive Vermittlungsformate sind der aktuelle Trend in der Museums- und Gedenkstättenarbeit. Um neue Ideen zu erhalten und Kontakte zu knüpfen besuchte unsere Mitarbeiterin Annekathrin Hill ein neues Workshopformat des noch recht neuen Netzwerks Zeitgeschichte.
Erklärtes Ziel dieser Initiative ist es Historiker*innen, Forschende und Vermittlungspersonal zusammenzubringen und den Austausch anzuregen.

Im Zuge des Workshops konnte Frau Hill auch unser Konzept der Memory Walks vorstellen, welches in der Gruppe sehr positiv aufgenommen wurde.
Mehr Infos zum Workshop gibt es auf der Website der Gedenkstätte Sachsenhausen.