Seit dem 1. Februar 2021 verstärkt die Kunsthistorikerin Susanne Petersen M.A. das Team des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel. Die Kielerin bringt zehn Jahre Museumserfahrung mit – an der Kunsthalle zu Kiel, der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und zuletzt an der Stiftung Schloss Eutin. Im Brandenburger Museum wird sie die Bereiche Bildung und Vermittlung sowie das Fotoarchiv verantworten, aber auch Ausstellungen mit vorbereiten und neue Impulse setzen.
„Von Haus aus bin ich Kuratorin für Ausstellungen von Kunst des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Besucherperspektive ist bei der Ausstellungsentwicklung natürlich der Dreh- und Angelpunkt. Wie sich Inhalte und Informationen vermitteln – das darf nicht nur durch Texte geschehen, sondern der „roter Faden“ muss sich in der Art der Präsentation wiederfinden. Idealerweise gibt es beim Ausstellungsrundgang eine Dramaturgie, die den Besucher in ihren Bann zieht", so Susanne Petersen.
Gemeinsam möchte sie mit der Museumsleiterin Anja Grothe den bereits begonnen Weg fortsetzen, Besucher und neue Partner in der Stadt zu gewinnen und das Museum besser in der Stadt zu verankern. Dabei sind nicht nur Alt- und Neustadt gemeint, sondern auch Dom, Nord, Görden, Hohenstücken und die Ortsteile. „Es sind viele potentielle Partner mit spannenden Projekten überall da, mit denen vor Ort und in den drei Standorten des Museums kreative Vermittlungsprojekte umgesetzt werden können,“ sagt Susanne Petersen. Diese Neuausrichtung des Museums ist nicht nur für die „Neue“, sondern auch für die Museumsleiterin ein zentrales Anliegen, denn ein lebendiges und zeitgemäßes kulturelles Angebot im Rahmen der Stadtentwicklung sei zentral für die Lebensqualität der Stadt – für ihre Bewohner, aber auch für potentielle Neubürger.
„Für die Zukunft gilt es das Profil des Museums auch durch neue Vermittlungsangebote zu schärfen und das Haus offener zu gestalten. Das Ziel muss es sein, das jedes Kind aus der Stadt mindestens einmal im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel war, denn Hemmschwellen für einen Museumsbesuch sollten möglichst gar nicht erst entstehen. Es ginge nicht darum, andächtig vor Bildern oder Objekten zu stehen, sondern darum, Anregungen für seinen Alltag zu erhalten und mit anderen Ideen in einen Austausch zu treten“, so Petersen. Für den Besuch der Ausstellung „1945 – Krieg und Frieden in Brandenburg an der Havel“ hat Frau Petersen ein Rätselheft für Kinder entwickelt, das kostenlos an der Kasse zum Rundgang ausliegt.
„Ich wurde am Museum sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen und so war es auch bei Begegnungen in der Stadt.“ Sie würde sich selbst als die klassische Spaziergängerin mit Spaß am Flanieren bezeichnen. Bei Streifzügen mit dem Hund durch Brandenburg, Potsdam oder Berlin kämen ihr die besten Ideen.
Da die derzeitige Öffnungssituation für Museen weiter unsicher ist, hat Susanne Petersen verschiedene „Museum to go“ – Aktionen vorbereitet: für die Osterferien gibt es zwei Formate für Kinder zum Abholen und für zuhause – „Wunschkleider und Traumtürme“. Anja Grothe und Susanne Petersen hoffen auf viele junge Teilnehmer*innen, denn die neuen Turm- und Kleidungs-Kreationen sollen anschließend im Museum selber, aber natürlich auch auf der Website und auf den social media Kanälen des Stadtmuseums präsentiert werden.
Außerdem gibt es, auch für die älteren Stadtkennerinnen und Stadtkenner, eine Kreuzworträtselbox, ebenfalls zum Abholen und Mitnehmen.
„Ich kann es aber auch kaum abwarten und hoffe, dass es überhaupt bald so kommen wird: Der spontane Ausstellungsbesuch! Ohne Anmeldung, einfach rein. Eine halbe Stunde oder drei. Früher bin ich durch jede Museums- oder Galerietür rein, um „nur mal kurz“ zu gucken. Aber ich habe ja zum Glück den für mich besten Beruf überhaupt und kann jeden Tag in einem Museum verbringen.“