Virtueller Rundgang 26 – Ein Blick in (ost)deutsche Wohnzimmer

Anbauwand "Carat" in der Ausstellung "Enttäuschung Hoffnung Sehnsucht", vollständig aufgebaut-
Anbauwand „Carat“ in der Ausstellung „Enttäuschung Hoffnung Sehnsucht“, vollständig aufgebaut-
Anbauwand "Carat", nur in Teilen aufgebaut
Anbauwand „Carat“, nur in Teilen aufgebaut

Heute schauen wir noch einmal kurz zurück in die Sonderausstellung „Enttäuschung Hoffnung Sehnsucht“ zur Stadtgeschichte von 1918 bis 1989, denn auch nach einer Verkleinerung erfährt man hier Vieles über Brandenburger*innen in dieser Zeit „zwischen den Revolutionen“. Mit einer Küche aus den 1930er Jahren und dem Klassiker der DDR-Wohnkultur, der Anbauwand „Carat“, haben wir großformatige Exponate in der Ausstellung gehabt. Die Anbauwände, die es in verschiedenen Ausführungen gab, waren perfekt auf die Raumgrößen in den Neubauten zugeschnitten, eigentlich preiswert in der Serienherstellung, und dennoch waren sie begehrt wie Goldstaub, da hochmodern. Als modulare Einrichtungssysteme folgten sie den Ideen der Bauhausarchitekten von vor dem 2. Weltkrieg. Die verschnörkelten, verspielten, dabei bürgerlichen Möbel wurden von den Raumwundern abgelöst, als neues Wohnen für die neue Zeit. Genormte Maße und immerselbes Design ließen allerdings auch viele Wohnzimmer im Arbeiter- und Bauernstaat sehr ähnlich aussehen. Aber uns hat gefreut, dass viele Besucher*innen der Ausstellung ihre ganz persönlichen Geschichten zur Schrankwand erzählten. So sollte die Tante aus dem Westen über den Genex-Katalog die in der DDR gefertigte Schrankwand kaufen, weil sie anders nirgends zu bekommen war.

Haben Sie auch eine Geschichte, oder noch besser ein Foto zu Ihrer Anbauwand? Bitte lassen Sie uns sie hören/sehen!
 

Bilder in Hochauflösung