Seit 1881 gibt es das „Verzeichnis der bei der Fernsprecheinrichtung Beteiligten“, besser bekannt als das Telefonbuch. Auch wenn es gedruckt immer noch ausgeliefert wird, fristet es seit einigen Jahren sein Dasein im Schatten der digitalen Konkurrenz. Wer in der DDR im Fernmeldebuch vermerkt war, konnte sich allerdings glücklich schätzen, besaß er doch nach langer Wartezeit ein eigenes Telefon! Das Telefonnetz war eher weitmaschig, denn nur etwa jeder fünfte Haushalt hatte einen Fernsprecher. Dementsprechend dünn kommt das Telefonbuch für den Bezirk Potsdam für 1989 daher: von B wie Baruth (Mark) bis Z wie Zossen finden sich alle privaten, betrieblichen und öffentlichen Telefonanschlüsse mitsamt der zugehörigen Adresse. Der Eintrag für unser Haus lautet: „Museen: Heimat-/Hauptstraße 96…52 20 48“. Auch das Ministerium für Staatsicherheit in der Neuendorfer Straße 89 ist unter „2 36 48“ verzeichnet. So sind Telefonbücher, ebenso wie die Adressverzeichnisse, die es für Brandenburg an der Havel bis zum 2. Weltkrieg gibt, zu Quellen für Historiker*innen geworden.