Der 12. Oktober 1958 gilt als der „Geburts“-Tag des Rugby-Sports in der Havelstadt.
An diesem Tag brachte das Länderspiel zwischen der DDR und Rumänien den „Ball ins Rotieren“. Gespielt wurde auf dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz im heutigen Stadtteil Nord vor 3.000 Zuschauern. Es war mit 5:5 das einzige Unentschieden in der Länderspielgeschichte gegen eine rumänische Auswahl. Rugby stand schon immer im Ruf, ein Sport für die härtesten Menschen zu sein. Zwei von ihnen, der Sportlehrer Gerhard Gliencke sowie der Hannoveraner „Rugger“ Willi Büchner, waren wohl an diesem Tag vor Ort und gelten als die Initiatoren der Gründung einer Sektion Rugby. Bei der Betriebssport Gemeinschaft (BSG) Motor Nord der Volkswerft „Ernst Thälmann“ fand die Mannschaft 1959 ihre sportliche Heimat. Als die Werft 1963 geschlossen wurde, löste sich die bestehende Männermannschaft auf. Kurze Zeit sah es so aus, als sei dies das Ende des Rugbysportes in Brandenburg an der Havel. Da viele der Spieler dann im Stahl- und Walzwerk Arbeit fanden, schloss sich die Abteilung Rugby der BSG Stahl an und wurde fester Bestandteil des Brandenburger Sports. Hier begann der Aufbau der Mannschaften wieder von vorn. In den 1960er und 1970er Jahren zeichnete sich die Sektion Rugby durch ihre Jugendarbeit aus. Zwischen 1966 und 1976 war die Nachwuchsmannschaft eine der besten der DDR mit einigen Meisterschaftstiteln. 1990 wurde die Mannschaft der BSG Stahl der letzte Jugendmeister der DDR. Die Männermannschaft brachte es 1988 sogar zum Vizemeister der DDR.
1999/2000 schaffte es die Männermannschaft in die zweite Rugbybundesliga. Auch heute noch wird bei der SG Stahl erfolgreich Rugby gespielt. Die Mannschaft wird aktuell durch jüngere Spieler ergänzt und neu aufgebaut, um mit frischen Kräften bestehende Tradition weiter zu führen zu können.