Ab heute, dem 4.5.2020, dürfen die Friseurgeschäfte in Brandenburg und Berlin nach wochenlanger Schließung während der Covid19-Pandemie unter strengen Auflagen und mit viel Vorsicht ihre Kunden wieder begrüßen.
Wir haben dies als Vorwand genommen, aus unserer Sammlung einige Objekte und Bilder rund um das Friseurhandwerks zu zeigen. Zunächst wollen wir einen Blick in die Frisierstuben vergangener Zeiten werfen: beginnen wir mit dem Geschäft des Friseurmeisters Adolf Schmidt in den 1920er Jahren. Sein Salon befand sich in der Genthiner Straße 54 in Plaue. Bild 1 zeigt den Meister in der Mitte seiner Angestellten und Kunden. Unter den kritischen Blicken des Chefs wird konzentriert der Scheitel gerade gezogen. Sind hier die Lehrlinge (heute Auszubildende) am Werk?
Passend für die Zeit präsentieren wir eine Brennschere oder Onduliereisen (Bild 2). Mit einem solchen Gerät wurden in erster Linie Damen frisiert. Um Locken oder Wellen in das Haar zu bekommen, wurden die eiserne Scherenschenkel über einer Flamme erhitzt, die Haarsträhne zwischen die Enden klemmt, aufgedreht und bevor das Haar verbrannte, als Locke schnell in Form gebracht.
Diese Kunstfertigkeit musste auch Friseurgehilfe Rudolf Schmelzer aus Ingelheim beherrschen. 1932 bescheinigte ihm Friseur Pröbstel mit Geschäft am Neustädtischen Markt 31, dass er „als Herrenfriseur, als Bubikopfschneider und Wasserweller“ tätig war (Bild 3).
Unverwechselbar an den turmhohen Frisuren der Damen zu erkennen, stammen die nächsten Bilder aus den 1960er Jahren. Der modische Herrenschnitt wurde im Salon am Puschkinplatz (heute Nicolaiplatz) gefertigt (Bild 4). In der Hauptstraße gab es den Salon Exquisit: Während Mama unter der Trockenhaube sitzt, sind die Brüder froh, dass ihr Haarschnitt bereits erledigt ist, während die Schwester den Pagenkopf noch neu frisiert bekommt (Bild 5).
Und? Haben Sie schon einen Termin beim Friseur Ihres Vertrauens vereinbart?
Schicken Sie uns gerne ein Bild von Ihrer Sitzung!