(https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Steen#/media/Datei:Wie_die_Alten_sungen.JPG)
Wem heute die Füße kalt werden, zieht sich dicke Socken in die Schuhe oder nutzt Einlegesohlen, die mitunter auch elektrisch heizbar sind. Wenn die Dame von Welt einstmals kalte Füße hatte, konnte sie sich einen Fußwärmer aus Metall oder Holz mit einer Schale glühender Holzkohle hinstellen lassen. Gerne wurden diese kleinen Öfchen als tragbarer Luxus auch in die im Winter bitterkalte Kirche mitgenommen. Unsere Sammlung besitzt fünf solcher „Feuerkieken“. Eine stellen wir heute vor:
Der Messingbehälter ist nur 16 cm hoch und misst etwa 19 cm im Durchmesser. Die Seitenteile weisen ein eingeprägtes, barockes Dekor auf sowie auf jeder der acht Seitenflächen vier Luftlöcher. Zwei der acht Seitenflächen sind als Tür ausgearbeitet, denn in den Fußwärmer musste ja auch ein Behältnis mit dem Wärmemittel eingestellt werden. Der leicht gewölbte Deckel ist durch eine Durchbrucharbeit mit pflanzlichem Dekor und mit Engeln verziert. So zog Frischluft durch die Löcher in den Seitenwänden und die angewärmte Luft strömte oben durch die Öffnungen im Deckel heraus.
Um das Stövchen bewegen zu können, ohne sich die Finger zu verbrennen, gibt es einen Henkel aus einem zweiteiligen Messingband, dessen Enden miteinander verknotet sind.
Eine schöne Darstellung eines, wenn auch hölzernen Öfchens in Benutzung findet sich in einer wunderbaren Darstellung eines leicht unordentlichen, aber fröhlichen Haushalts, den der niederländische Maler Jan Steen malte: „Wie die Alten sungen, so die Jungen“ (So de Oude songen, so pypen de Jongen). In der Version, die sich im Museum Mauritshus in Den Haag befindet, sieht man unter den Füßen der Dame des Hauses eine Feuerkieke in Funktion.