Virtueller Rundgang 69 – Eine Quartflasche aus der Glashütte Steinbusch

Ansicht der Flasche (Stadmuseum Brandenburg an der Havel, Foto: V. Wasmuth)
Ansicht der Flasche (Stadmuseum Brandenburg an der Havel, Foto: V. Wasmuth)
Glassiegel im Detail (Stadmuseum Brandenburg an der Havel, Foto: V. Wasmuth)
Glassiegel im Detail (Stadmuseum Brandenburg an der Havel, Foto: V. Wasmuth)

Mit dem heutigen Rundgang Nummer 69 möchten wir auf die Plattform museum-digital.de aufmerksam machen, auf der auch jedes Jahr mehr Objekte aus der Sammlung unseres Stadtmuseums gezeigt werden. Ein kleiner Bestand älteren Glases wurde letztes Jahr im Rahmen eines breit angelegten Kooperationsprojektes unter Federführung der Stiftung Preußische Gärten und Schlösser und dem Potsdam Museum von Dr. Verena Wasmuth fotografiert und bearbeitet: Hier haben wir eine Zylinderflasche mit ovalem Querschnitt aus grünem Glas mit einer Marke, die uns den Herstellungsort verrät. Diese zeigt den preußischen Adler mit Zepter sowie Reichsapfel und „FWR“ auf der Brust, über „N 12“ sowie mit einer schwer entzifferbaren Umschrift.
Dennoch konnte die Glashütte Steinbusch (heute Glusko, ca. 120 km südöstlich von Stettin) identifiziert werden. Diese Hütte produzierte zwischen 1825 und 1880 Gläser, vor allem Flaschen und einfaches Gebrauchsglas. In unsere Flasche passen knapp 1,18 Liter, dies entspricht der alten, preussischen Messeinheit „Quart“, ein typisches Maß für Bierflaschen. Die ovale Form sollte das Wegrollen verhindern, möglicherweise war sie auch oval, um sie bei der Größe besser greifen zu können. Unser Stück kam 1970 durch Ankauf in unsere Sammlung.

Literatur:
G. Friese/K. Friese, Glashütten in Brandenburg: die Geschichte der Glashütten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert mit einem Katalog ihrer Marken (Eberswalde 1992), 80, Nummer 1.

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