Die letzten Tage haben uns Schnee und Eis gebracht, mit Nachttemperaturen bis zu -10°C hier in Brandenburg an der Havel. Noch liegt der Schnee, aber die Temperaturen steigen schon wieder.
Zum virtuellen Rundgang 70 zeigen wir einige Bilder aus dem extremen Winter 1962/1963. Dieser gilt hier in der Region als der härteste seit dem Hungerwinter 1946/47, denn er begann mit Schneefällen und einem ersten Kältetief schon im November. Ab Mitte Dezember bis zum Jahreswechsel 1963 fielen in einer zweiten Kältewelle die Temperaturen extrem, auch tagsüber blieben sie teilweise im zweistelligen Minusbereich. Ab der 2. Januarhälfte bis weit in den Februar hinein gab es sonniges Wetter bei weiterhin starkem Frost. Erst im März endete die bis zu 120 Tage andauernde Kälteperiode, die die zu vielen Kältetoten in ganz Europa und dem Stillstand der Braunkohleförderung in der Lausitz führte.
Wie hart war der Winter 1962/63? Der Wert, der die Härte des Winters angibt, wird dadurch ermittelt, dass alle Temperaturen im Tagesmittel unter 0°C zwischen dem 1. November und dem 1. März zusammengezählt werden. Dies ergbit die „Kältesumme“, die für den Winter 1962/63 für unsere Region bei etwa 560 lag. Zum Vergleich: in einem „normalen“ Winter liegt die „Kältesumme“ zwischen 100 und 200.
Als schwerster Winter im 20. Jahrhundert gilt der „Hungerwinter“ 1946/47, der nicht nur besonders lange und frostig war, sondern im vom Krieg noch geschwächten Europa mit vielen zerstörten Häusern und schlechter Ernährungslage alleine in Deutschland mehrere hunderttausend Opfer forderte.