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Vergangene Sonderausstellungen im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel.

Das Stadtmuseum wird 100 Jahre alt und lud zum Wundern ein (01.06. - 09.10.2023)

2023 jähren sich mehrere Ereignisse rund um das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel und das möchte gefeiert werden: das Stadtmuseum besteht seit 100 Jahren, der Hauptausstellungsort, das sogenannte „Massowsche Palais“ oder auch „Frey-Haus“ steht seit 300 Jahren dort in der Ritterstraße in der Altstadt. Zudem jährt sich der Abriss der Marienkirche auf dem Marienberg, die das Baumaterial für den Neubau des „Frey-Hauses“ lieferte ebenfalls zum 300. Mal.

1919 überließ der Spielwarenfabrikant Ernst Paul Lehmann das Erdgeschoss des „Frey-Hauses“ dem Historischen Verein Brandenburg/Havel e.V für die Einrichtung eines Museums. Erst vier Jahre später, 1923 wurde die erste Ausstellung eröffnet. Die für damalige Verhältnisse sehr moderne Schau präsentierte Highlights der Sammlung, wofür man beispielsweise einen Raum als Kirchenraum inszenierte und mit Kunstwerken kirchlichen Ursprungs füllte. Fotos aus der ersten Ausstellungsperiode sind im Laufe der Zeit selber zu Ausstellungsobjekten geworden.

Seit 1939 ist das gesamte Haus im städtischen Besitz und bekam 1939 auch eine neu gestaltete Dauerausstellung im gesamten Haus. Seit 2013 zeigt das Stadtmuseum vor allem Sonderausstellungen, erst 2028 soll nach Sanierung und Umbauten in Haus und Hofgebäude eine neue Dauerausstellung anzuschauen sein.

Nun lädt die Stadt Brandenburg an der Havel zum 100. Geburtstag des Museums in eine Ausstellung ein, in der sich die Besucherinnen und Besucher ordentlich wundern sollen: in die „Wunderkammer“.

Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich mit Kreativität und Phantasie auf die nur durch Sehschlitze sichtbaren Objekten zu konzentrieren. Auf den Exponattext wurde in der Ausstellung bewusst vollständig verzichtet. Objekte wie der Oberschenkelknochen eines Mammuts, der Feuerlöscheimer aus dem 19. Jahrhundert eines Hauses in der Kurstraße oder ein Bohrkern aus Beton von der „Brücke des 20. Jahrestages“ zeigen in ihrer Bandbreite die Vielfältigkeit der Bürgersammlung des Stadtmuseums.

„Staunen und wundern“, das ist der Ansatz, mit dem Künstler und Gestalter Thomas Bartel aus Brandenburg an der Havel die Ausstellung ersonnen hat und dieser Blickwinkel wurde bei der Objektauswahl durch das Museumsteam streng und mit viel Freude umgesetzt. Nach und nach werden die Geheimnisse um die Objekte in Führungen und Rätselstrecken gelöst werden, wiederkommen lohnt sich also!

Die Sonderausstellung war ab Freitag, 02.06.2023 bis Sonntag, 08.10.2023 zu den üblichen Öffnungszeiten im Stadtmuseum im Frey-Haus, Ritterstraße 96, 14770 Brandenburg an der Havel zu sehen.

„MALMICH“ Arbeiten von Ute Ringel

Kabinettausstellung im Frey-Haus 15.05.-21.08.2022

Porträts haben einen besonderen Stellenwert im Werk der Brandenburger Künstlerin Ute Ringel: „Es ist interessant Gesichter zu malen. Jedes ist eine Herausforderung. Und das scheint auch so zu bleiben: Seit 20 Jahren male ich das menschliche Antlitz mit seiner Nase, zwei Augen, Mund und so. Jeder kennt es, jeder hat es, jeder ist tagtäglich damit konfrontiert. Wir nehmen es für selbstverständlich und definieren uns darüber, scheinen uns wieder zu erkennen, hoffen es korrekt in Szene setzen zu können. Und doch ist es nur ein Abbild, nicht das Wesen selbst. Und wer weiss wieviel Ähnlichkeit das Wesentliche mit dem Bild überhaupt hat? Vielleicht gar keine. Ich kann nicht das Wesen malen, denn dann wäre es ja wieder nur ein Bild. Also male ich das Bild vom Bild und hoffe mit Hilfe Deiner Aufmerksamkeit darüber hinaus zu reichen. Das geht nicht allein, sondern Hand in Hand. Und was auch immer Du in den Bildern siehst, es wird von Dir sprechen.“

Ute Ringel studierte Malerei und Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weissensee und der Kunstakademie Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet in Kirchmöser.

Besucherheft zur Aussstellung als PDF

Stadtwende

Sonderausstellung im Frey-Haus 22.10.2021 - 13.02.2022

Vom Umbau nach sozialistischem Muster in den späten 1960er Jahren, Bürgerbewegungen für den Altstadterhalt bis zum großflächigen Abriss historischer Bausubstanz - die Ausstellung zeigte wie individuell der Umgang Ostdeutscher Städte mit ihren Altstadtkernen war. In Brandenburg an der Havel sollte beispielsweise rund um die Jahrtausendbrücke ein vollkommen neues Stadtzentrum mit großen Magistralen entstehen, wogegen sich Widerstand von Bewohnern und Bürgergruppen formierte. Im Jahr 1990 wurde Brandenburg an der Havel zur Modellstadt für die Stadterneuerung ausgewählt, wodurch weite Teile der historischen Bausubstanz erhalten werden konnten.

Die Ausstellung war das Ergebnis jahrelanger Forschungen der Technischen Universität Kaiserslautern, der Bauhaus Universität Weimar, des Leibniz Instituts für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner und der Universität in Kassel.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

Stadt hat Recht

Sonderausstellung im Gotischen Haus 30.11. - 22.12.2021

Was macht eine große Siedlung zu einer Stadt?

Neben den Häusern, Straßen, Kirchen und Handwerksbetrieben ist es das Stadtrecht, was der Ansiedlung verliehen wurde! Die Ausstellung „Stadt hat Recht“ erklärte das mittelalterliche Stadtrecht, seine Ausbreitung und Inhalte am Beispiel brandenburgischer Städte.

Sinnbilder des Stadtrechtes sind bis heute die Rathäuser der Städte, ihre Marktplätze und Stadtbefestigungen. Auch die aktuelle städtische Selbstverwaltung mit ihren Gremien geht in demokratischer Form in ihren Wurzeln auf das mittelalterliche Stadtrecht zurück.

Eine Ausstellung der AG Historische Stadtkerne in Kooperation mit der Fachgruppe Denkmalpflege und dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel.

StoffWechsel

Sonderausstellung im Frey-Haus 26.08. - 13.10.2021

Lange vor der Industriealisierung produzierten in Brandenburg an der Havel viele spezialisierte Handwerker aus dem Textilhandwerk weit über den Eigenbedarf hinaus und exportierten ihre Erzeugnisse in großem Stil. Viele Arbeiter fanden hier ihr Auskommen. Bis weit ins 19. Jh. hinein waren in der Stadt hunderte von Webermeistern, Gesellen, Spinnern, Färbern und Walkern in diesem Sektor tätig.

Die Ausstellung präsentierte die Entwicklung des Handwerks durch die vergangenen Jahrhunderte bis in die 1990er Jahre.

Kinderheft zur Ausstellung als PDF

Eine Ausstellung zum Themenjahr "Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Bewegung“ des Kulturlandes Brandenburg 2021.

1945. Krieg und Frieden

Sonderausstellung im Frey-Haus 29.10.2020 - 13.10.2021

Die letzten Wochen des Krieges und die ersten Wochen in Friedenszeiten waren Thema der Ausstellung, inszeniert von Thomas Bartel.

Ausgehend von den letzten Kriegstagen gingen die Besucher:innen in die beklemmende Enge eines Luftschutzkellers, verbunden mit einem verstörenden Sirenengeheul und dem Geräusch heranfliegender Bomber und stiegen anschließend wieder in die Stadt hinaus, die sie zerstört vorfanden. Die Fotos der Zerstörung wurden zu einer großen Collage gefasst, die zusammen mit Funden aus dem Neustädtischen Rathaus und Zeitzeugenberichten den Krieg und den Anfang des Friedens anschaulich machten.

Kinderheft zur Ausstellung als PDF

Ernst Erz - Malerei und Collagen

Kabinett-Ausstellung im Frey-Haus 12.08.-08.09.2021

Die Überblicksschau gab einen Einblick in das Werk, des 2019 im Alter von nur 38 Jahren gestorbenen Oliver Muck aka Ernst Erz.

„Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, begann meine Abkehr vom Realismus. Abstrakt sein und abstrakt malen wurden mir dort beigebracht. Und ein wenig piano. Ich musste bei meiner Abreise schwören, nichts an niemanden zu verraten!“ So beschreibt Erz seinen Weg zur Kunst, ein wenig geheimnisvoll, so wie seine Bilder auch sind: voller Fantasie und Rätsel. Gerne ließ sich Erz von Spielzeug zu skurrilen Gestalten inspirieren, Knöpfe wurden zu Himmelskörpern, die Pracht der Farben bildete für ihn die Brücke zu anderen Ebenen seines Daseins.

Aus der Reihe „Kunst frey Haus“ vom Kleinkunstfestival hEimWeRTs und dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel.

Begehren & Hingabe. Malerei von Allan Paul

Kabinett-Ausstellung im Frey-Haus 17.06.-08.08.2021

Begehren und Hingabe, das sind die zentralen Themen im Werk von Allan Paul. 1975 in Bielefeld geboren, zog es den Künstler zunächst nach Lübeck und Berlin, wo er 2016 das Studium Malerei und Illustration in der Schule für Bildende Kunst und Gestaltung Berlin bei Professor Wulf Sailer abschloss.
Seitdem arbeitet er im Havelland, zwischen Brandenburg an der Havel, Werder und Potsdam. Innere Welten finden ihren Weg auf die teils großformatigen Leinwände. Sie wirken plakativ, laut und spiegeln dennoch das Leben des Künstlers auf eindrückliche Weise.

Besucherheft zur Ausstellung als PDF

Aus der Reihe „Kunst frey Haus“ vom Kleinkunstfestival hEimWeRTs und dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel.

IKEBANA aus Brandenburg an der Havel. Mit Gabriele Preibsch

Kabinett-Ausstellung im Frey-Haus 15.05. - 06.06.2021

Ikebana ist die alte japanische Kunst des Blumensteckens, die sich mit gestalteter und somit gezähmter Natur auseinandersetzt. Die Ikebana-Künstlerin Gabriele Preibsch aus Brandenburg an der Havel ließ sich von Kunstwerken aus der Sammlung zu eigenen Kreationen inspirieren. So wurde zum Beispiel eine sich zeitlos im Auffliegen befindliche Ente auf einem Landschaftsgemälde von Karl Hagemeister von Preibsch durch eine kleine Entenfeder auf einem in einer Wasserschale liegendem Stück Schwemmholz gespiegelt.

Der (fast) unvergänglichen Schönheit der Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts, von Karl Hagemeister bis Peter Schultz, stand die vergängliche Schönheit der zarten Blüten von Winden, Rapsblüten und Pfingstrosen gegenüber.

Die Ikebana-Meisterin Gabriele Preibsch im Interview

Die Ausstellung als Online-Rundgang

Besucherheft zur Aussstellung als PDF

Aus der Reihe „Kunst frey Haus“ vom Kleinkunstfestival hEimWeRTs und dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel.

Traumtürme und Wunschkleider

Präsentation im Gotisches Haus 23.4. - 09.05.2021

Papieranziepuppen aus der Sammlung waren die Vorbilder für lebensgroße Kleider und Hosen. Eine Sparbüchse vom Steintorturm stand Pate für den Bastelbogen. Alles konnte im Click bzw. Call and Collect-Verfahren während der Osterferien am Museumseingang abgeholt und zu hause frei gestaltet werden.

Viele haben mitgemacht und zahlreiche Entwürfe und Fotos der Ergebnisse sind bei uns eingegangen, die im Schaufenster des Gotischen Hauses von allen Brandenburger*innen bestaunt werden konnten.


Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Jürgen Lutzens. Sehnsucht und Obsession in Bildern und Briefen

Sonderausstellung im Frey-Haus 28.04.-11.06.2017

Die Einzelausstellung zur Person und zum Werk Jürgen Lutzens würdigte den Autodidakten als Künstler und als Brückenbauer zwischen den Künsten in Ost- und West-Deutschland.

Jürgen Lutzens wurde 1941 in Brandenburg an der Havel geboren, wo er später als Grafiker arbeitete und lange Zeit eine staatlich geförderte Atelierwohnung im Altstädtischen Markt 4 bewohnte. In jungen Jahren erhielt er Zeichenunterricht von den Schwestern und Archäologinnen Lucie und Hertha Bielefeld. Mit Anfang zwanzig nahm er Privatunterricht bei Willi Sitte.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel bot einen Überblick über sein malerisches und zeichnerisches Schaffen von 1965 bis 1990. Einen zweiten Schwerpunkt bildete seine Korrespondenz mit rund 30 Künstlern und Kunstwissenschaftlern in Ost- und Westdeutschland, darunter Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke, Gerhard Marcks, Gerhard Altenbourg oder Bernhard Schultze.

Lutzens verstand es Künstler von beiden Seiten der Mauer miteinander bekannt zu machen. Über ihn gelangte man an internationale Kontakte oder ließ über ihn Grüße an befreundete oder bewunderte Künstler ausrichten. Darüberhinaus war er zu internationalen künstlerischen Entwicklungen gut informiert, denn sogar Zeichnungen und Kataloge gelangten durch seine Korrespondenz vor 1989 nach Brandenburg an der Havel, zum Beispiel von Henry Moore oder Meret Oppenheim.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen

 

stattbekannt. 150 Jahre Brandenburg in Bildern

Sonderaussstellung im Frey-Haus 01.06.2015 - 31.01.2016

Die Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben aus der gesamten Bundesrepublik und dem europäischen Ausland vereinte Gemälde von Arnold Topp, Curt Ehrhardt, Gertrud Körner, Günter Schulz-Ihlefeldt, Margarethe Bode u.a. aus den vergangenen 150 Jahren.

Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft des damaligen Außenministers und Vorsitzenden des Brandenburger Kulturvereins Frank-Walter Steinmeier.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen

 

Neues Bauen in Brandenburg an der Havel 1918-1933

Sonderausstellung im Frey-Haus 22.02. - 26.10.2009

Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte in Brandenburg an der Havel große Wohnungsnot. Kleine Wohnungen waren überbelegt und ganze Familien mussten sich obdachlos melden. Die Gründe dafür lagen in der unzureichenden Wohnungsbaupolitik der Kaiserzeit, den knappen Rohstoffen für Bauvorhaben und einem kriegsbedingten Baustopp. Die sozialdemokratische Stadtregierung machte das Wohnungsproblem zum wichtigsten Projekt und stellte Fördermittel und günstiges Bauland zur Verfügung.

Die Ausstellung stellte die Stadtentwicklung unter den zwei prägenden Stadtbauräten Moritz Wolf und Karl Erbs vor. Für die Jahre 1919-1928 war der von Moritz Wolf entworfene „Generalsiedlungsplan“ entscheidend für eine Stadtentwicklungslanung nach wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Kriterien. Die Ausstattung der Siedlungen und Wohnanlagen und die neue  Infrastruktur erfüllten moderne Ansprüche, die Ausführung mit kleinen Erkern, Risaliten, Sattel- und Walmdächern entsprang jedoch einer romantisierenden Architekturauffassung, die das Handwerkliche in den Vordergrund stellte.

Unter Stadtbaurat Karl Erbs 1928-1933 überwog ein sachlicher Baustil mit glatt verputzten Fassaden und flachen Sattel- oder Flach-Dächern. Mit seinen Erwerbslosensiedlungen machte sich Erbs über Brandenburg an der Havel hinaus einen Namen. Seine kostengünstigen, einfachen Kleinhäuser konnten unter fachlicher Anleitung auf eigenem Land gebaut werden und wurden wegweisend für ähnliche Selbsthilfe-Bauprojekte in ganz Deutschland.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen

Karl Hagemeister zum 160. Geburtstag

Sonderausstellung im Frey-Haus 18.05. - 21.09.2008

Der 160. Geburtstag und 75. Todestags des in Werder an der Havel geborenen Karl Hagemeisters (Werder an der Havel 1848 - 1933 ebd.) war Anlass für die Ausstellung. Präsentiert wurden Gemälde und Zeichnungen aus der Sammlung des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, darunter frühe Porträts und Gruppendarstellungen sowie expressive Landschaftsdarstellungen, die nach 1900 entstanden.

Karl Hagemeister übt sich früh in der Naturdarstellungen seiner Umgebung. Ersten künstlerischen Unterricht erhält er von seinen Eltern, bis der Landschaftsmaler Ferdinand Konrad Bellermann auf ihn aufmerksam wird und ihn als Schüler an Friedrich Preller (d. Ä.) vermittelt.

Seine Studienreise in den 1870er Jahren  führt ihn nach Brüssel, über die Niederlande - wo er die Werke von Jan Vermeer, Rembrandt van Rijn und Frans Hals studierte - bis nach Italien. Carl Schuch und Wilhelm Trübner begleiteten ihn. Besonders prägend war jedoch sein Frankreich-Aufenthalt 1884. Die Werke Gustave Courbets und Édouard Manets bestätigten ihn auf seinem künstlerischen Weg, der ihn in seiner Auffassung des Lichts den Impressionisten nahe brachte.

Hagemeister war Gründungsmitglied der Berliner Secession 1898. Seinen künstlerischen Durchbruch erlangte er 1913 durch eine Auszeichnung des bayerischen Königs. Nur drei Jahre später endetet seine künstlerische Karriere aufgrund einer Erkrankung.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen

„Tagebuch in Ziegelstein“. Terrakotten und Zeichnungen von Liselott Specht-Büchting

Sonderausstellung im Frey-Haus 25.03.-20.05.2007

Das Leben der Bildhauerin Liselott Specht-Büchting (1904 - 1987) war eng mit der Havel-Stadt verwoben. Sie wuchs in Berlin und Brandenburg an der Havel auf und kehrte im Verlauf ihres Lebens immer wieder nach Brandenburg an der Havel - an den Hof ihrer Großeltern - zurück. Ihre Vorfahren lebten rund 100 Jahre im heutigen Museumsstandort im Frey-Haus in der Ritterstraße.

Die Ausstellung präsentierte 22 Terrakotta-Figuren der von ihr selbst so betitelten Serie „Tagebuch in Ziegelstein“. Anlass dafür war die großzüge Schenkung der Serie an das Stadtmuseums Brandenburg an der Havel durch die Kinder der Künstlerin.

Specht-Büchting studierte in Berlin bei Georg Kolbe und ab 1926 an der Akademie der Künste. Während in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg vornehmlich Tier- und Kinderplastiken im Bronzeguss entstanden - auch der Porzellanhersteller Rosenthal produzierte eine fünfteilige Serie ihrer Figuren - arbeitete sie ab 1945 mit Ton. Unter dem Eindruck ihrer Kriegserlebnisse entstand die Serie „Tagebuch in Ziegelstein“, die von ihrer intensive Beschäftigung mit den aktuellen bildhauerischen Tendenzen ihrer Zeit zeugt. Die Frauenfiguren im langen Gewand setzt sie reduziert und kompak um, wodurch insbesondere die „Totenklage“ (1948) an Plastiken von Ernst Barlach oder Käthe Kollwitz erinnert - was bei den parallel entehenden Kohlezeichnungen noch stärker zum Ausdruck kommt. Der Mädchentorso „Elegie“ (1947) scheint dagegen Frauentorsi ihres Lehrers Georg Kolbe zum Vorbild zu haben, während „Die Einsame“ (1950), die zusammengekauert ein Tuch über sich geworfen hat, aus der Beschäftigung mit den amorphen Figuren Henry Moors entstanden sein könnte.

 

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen

Keramik aus Plaue an der Havel. Die preußische „Porcellain Fabrique“ 1713-1730

Sonderausstellung im Frey-Haus 08.05.-25.09.2005

Selbst Zar Peter der Große von Russland bestellte 1717 bei seinem Besuch in Brandenburg an der Havel ein Plauer Service für seine Residenz in St. Petersburg.

Die Ausstellung zur Entwicklung und Bedeutung der Plauer Keramikmanufaktur - nach Meißen, die zweite Manufaktur in ganz Europa - brachte seltene Exponate aus ganz Deutschland zusammen, darunter Leihgaben aus dem Bayerischen Nationalmuseum München, dem Kestner-Museum Hannover, dem Grassimuseum Leipzig u.a.

Der Gründer der Manufaktur, der märkische Adlige und preußische Minister Friedrich von Görne, investierte 1713 sehr ambitioniert in die neue Produktionsstätte. Die „Porcellain Fabrique“, wie sie trügerisch genannt wurde, existierte jedoch nur bis 1726, da man es nicht schaffte, eine Rezeptur für das „weiße Gold“ zu finden. Tatsächlich handelte es sich in Plaue um eine Manufaktur für Steinzeug, das insbesondere in Rot aber auch in Schwarz und Braun hergestellt und mit verschiedenen Lasuren und aufwändigen Dekoren produziert wurde.

 

Zur Aussstellung ist ein Katalog erschienen