Gemalte Poesie an der Elbe - Objekte 8 und 9 zum Internationalen Museumstag

1985 erhielt Conny dieses wasserfarbene Bild als Erinnerung an den Kunstlehrer (Foto: Conny / Lommatzsch)
1985 erhielt Conny dieses wasserfarbene Bild als Erinnerung an den Kunstlehrer (Foto: Conny / Lommatzsch)
August Schliecker malte dies für seine Nichte 1888 (Foto: Elmar / Stade)
August Schliecker malte dies für seine Nichte 1888 (Foto: Elmar / Stade)

Zwei Bilder waren auch unter den Einsendungen, die wir heute vorstellen möchten. Eines stammt von ganz weit stromaufwärts aus der Elbnähe, das zweite von der unteren Elbe, fast in Sichtweite der Nordsee. Die Bilder wurden den Albenbesitzern im Abstand vom bald 100 Jahren gemalt und wie das Leben so spielt, haben die beiden ihre Alben nun gemeinsam unter einem Dach vereint. Mehr Süd und Nord als Ost und West, stromauf- und stromabwärts.

Fangen wir mit dem Bild von Stromaufwärts an, Conny bekam es von ihrem Kunstlehrer 1985 in ihr Poesiealbum geschrieben und gemalt. Sie erzählte, dass der Lehrer jedem ein Bild in das jeweilige Album malte, das Boot in der bei Meißen noch schmalen Elbe, aber mit Strömung. Und so sah er das Lernen, das ein stetes Rudern gegen den Strom sei, zart hingetupft in Aquarelltechnik, doch kräftig in den Farben von Ufer und Wasser.

Eine echte kunsthistorische Überraschung ist das Bild von Stromabwärts, von Elmar aus Stade. Seiner Urgroßmutter Johanna Gertrude Emilie Fetterlein malte ihr Onkel, kein geringerer als August Eduard Schliecker anlässlich ihrer Konfirmation 1888 ins Stammbuch. Der bekannte Landschafts-, Architektur- und Vedutenmaler der Düsseldorfer und Münchner Schule zeichnete diese zauberhafte Spätwinterszene in ihr Büchlein. Man hört förmlich die Krähen schreien, der Rauch aus der Kate riecht bis zum Betrachter. Die Frau und ihr vierbeiniger Begleiter scheinen durchgefroren und freuen sich auf die Wärme im Haus.

Wunderschön, die Bilder, jedes auf seine Weise!

Bilder in Hochauflösung