Frey-Haus
Im Herzen der Brandenburger Altstadt liegt das 1723 erbaute Frey-Haus, das einzige vollständig erhaltene barocke bürgerliche Hofensemble der Stadt, dessen Name auf die Steuerfreiheit zurückgeht, die sein Besitzer im 18. Jahrhundert genoss.
Hinter dem Haupthaus, das aus Steinen der Marienkirche erbaut wurde, erstrecken sich die Nebengebäude mit Hof und Garten. Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel befindet sich seit 1923 im Frey-Haus – zuvor befand sich hier eine Orgel- und Spinettfabrik.
Barrierefreiheit: Haupthaus und Nebengebäude sind barrierefrei.
Wechselnde Sonderausstellungen im Haupthaus
Die Sonderausstellungen im Haupthaus widmen sich der jüngeren Stadtgeschichte, das lange Zeit ein prosperierender Industriestandort war.
Zur Zeit des Nationasozialismus wurden hier viele Industrien zur Kriegsvorbereitung herangezogen und umgestellt – dafür wurden auch Zwangsarbeiter ausgebeutet. Der Zweite Weltkrieg selbst brachte Elend und Tod über die Menschen in der Stadt, seien sie Bewohner oder Verschleppte. Ende des 2. Weltkrieges schien die Utopie eines menschlichen Sozialismus greifbar. Dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt hatte, wurde spätestens 1989 durch die größte Demonstration offensichtlich, die Brandenburg an der Havel bis dahin je erlebt hatte: Zwölftausend Menschen traten für die Erneuerung des politischen Systems ein.
Hier gelangen Sie zur aktuellen Sonderausstellung.
Ausstellung: Ein Jahrhundert Spielwaren aus Brandenburg an der Havel
Die lange Jahre im angrenzenden Hofgebäude gezeigte Spielzeugausstellung ist im September 2022 ins Haupthaus umgezogen. Aber auch dort wird die über 100-Jahre alte Tradition der Spielzeugherstellung in Brandenburg an der Havel gefeiert. Einen Schwerpunkt bildet die Präsentation der berühmten Spielwaren der Firmen „Patentwerke E.P. Lehmann“ aus der später „VEB Mechanische Spielwaren“ wurde.
Bis 1992 produzierte die Firma in direkter Nachbarschaft zum Stadtmuseum Brandenburg an der Havel. Das Frey-Haus gehörte einst dem Firmenbesitzer Ernst Paul Lehmann, der es für Ausstellungen zur Verfügung stellte. Das ehemalige Firmengelände betritt man durch den Hinterausgang des Museums – die alte Produktionsstätte wurde in den 1990er Jahren umgebaut und beherbergt heute die Stadtverwaltung.
Der Hofgarten vom Frey-Haus lädt zum Verweilen unter Bäumen und bei Vogelgezwitscher ein. Für eine Kaffee-Pause mit Torte, Kuchen oder kleinen Snacks finden Sie nur zwei Häuser weiter in der Ritterstraßen 94 das gemütliche „Cafe Bistro Melange“.